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ARCTIUM MAJUS ROOT EXTRACT
(Klettenwurzelextrakt)

Wirkstoffbeschreibung

Winterliches Survivalfood, wohlschmeckendes Gemüse, Getränkebasis, innerliches oder äußerliches Heilmittel, Synonym für ausgeprägte Anhänglichkeit, Inspiration für technische Lösungen, frech-fröhliches Kinderspielzeug und kosmetischer Aktivstoff – die Große Klette (Arctium majus, botanisch Arctium lappa L.; von griech. labein = ergreifen, festhalten) hat viel zu bieten. Ihr natürliches Hauptverbreitungsgebiet ist Europa. Sie wird jedoch auch in Nordamerika, Hawaii, Neuseeland, China, Japan, den Philippinen, Indonesien und Vietnam angebaut.

Als größte der etwas mehr als 10 Arten der Gattung Arctium kann die Große Klette über 2 m hoch werden. Ihre charakteristischen, herzförmig-ovalen Blätter werden bis zu 50 cm lang und sind, wie die anderen Pflanzenteile auch, essbar. In Ostasien bereitet man aus den 30 bis über 90 cm langen Pfahlwurzeln verschiedenste Gemüsegerichte zu (japanisch Klettenwurzel = Gobo). In Großbritannien gibt es seit dem Jahr 1265 das Traditionsgetränk „Dandelion and Burdock“, im Original hergestellt aus gegorenen Wurzelextrakten von Löwenzahn und Großer Klette.

Im Jahr 1948 entwickelte der Schweizer Ingenieur Georges de Mestral den Klettverschluss, nachdem er sich näher mit der Frage befasst hatte, warum sich die kugeligen Blütenköpfe der Kletten im Fell seines Hundes verfingen und nach dem Entfernen erneut hielten. Das Geheimnis lag in der Flexibilität ihrer Widerhaken. Das im Jahr 1951 eingereichte Patent ist ein Paradebeispiel für Bionik (technische Lösungen auf Basis biologischer Systeme).

Vorsicht ist beim Umgang mit braunen, abgeblühten Kletten geboten, denn dann werfen die Samenschalen ihre borstigen, mit Widerhaken besetzten Klettenhaare ab, die zu unangenehmen Haut- und Augenreizungen führen können.

Volksheilkundlich kommt seit dem Altertum insbesondere die Klettenwurzel (Radix Bardanae) als blutreinigendes und harntreibendes Mittel, bei Leber- und Gallenleiden, Geschwüren, Haarausfall, rheumatischen Erkrankungen und bei Hauterkrankungen zum Einsatz.

Klettenwurzeln enthalten für die kosmetische Pflege hoch interessante Inhaltsstoffe wie sekundäre Pflanzenstoffe (Polyphenole), darunter Lignane, Tannine oder Flavonoide, die sich durch stark antioxidative, entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften auszeichnen, außerdem reizlindernde Schleimstoffe, Mineralsalze und Aminosäuren. Bakterizide Substanzen des enthaltenen ätherischen Öls richten sich gegen Staphylokokken, die für Entzündungen bei Akne verantwortlich gemacht werden. Außerdem besitzt Klettenwurzelextrakt sehr gute antiseborrhoische Eigenschaften (hemmt die Talgproduktion). Klettenwurzelextrakt ist besonders hilfreich bei fetter, unreiner Haut und bei Akne, wird aber auch bei trockenen Ekzemen und Schuppenflechte eingesetzt.