> Springe zum Inhalt

ESCIN
(Saponine aus der Rosskastanie)

Wirkstoffbeschreibung

Escin ist ein spezieller Wirkstoffextrakt aus der Rosskastanie, einer Mischung aus circa 30 Saponinen. Saponine sind Seifenstoffe. Und tatsächlich zählt die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) zur Familie der meist tropischen Seifenbaumgewächse. Man könnte theoretisch sogar Kastanien auskochen und mit dem Kochwasser Wäsche waschen.

Der Name „Ross“-Kastanie hat wahrscheinlich damit zu tun, dass Kastanien an Pferde verfüttert wurden, wenn sie unter Husten oder Atemnot litten. Mit Rössern könnte die Kastanie auch im 16. Jahrhundert von Griechenland nach Mitteleuropa gelangt sein. Es heißt, dass osmanische Reiter Kastanien als Kraftfutter mitführten und so auf ihrer Wegstrecke der eine oder andere Kastanienbaum aufging.

Mit der Zeit erkannte man ihre arzneilichen Qualitäten und kürte die Kastanie 2008 zur Arzneipflanze des Jahres - nur drei Jahre, nachdem sie 2005 zum Baum des Jahres ernannt worden war.

Der Name „Gichtbaum“ zeugt von Anwendungen bei Gicht und Rheuma. Zur Hustenlinderung kann man Kastanienblütentee trinken. In der Medizin setzt man Escin heute vor allem bei Venenbeschwerden, bei Schwellungen nach Operationen oder Sportverletzungen sowie bei Hämorrhoiden ein.

Die entzündungshemmende, die ödemhemmende (gegen Wassereinlagerungen) und die gefäßstärkende Wirkung von Rosskastanienextrakt und ganz speziell von Escin sind gut untersucht.

Escin stärkt die Blutgefäßwände, indem es poröse Gefäße abdichtet und so die Durchlässigkeit für bestimmte Moleküle reduziert. Zusätzlich verbessert Escin den Gefäßtonus (Spannungszustand der Gefäßmuskulatur) und die Vasomotion (Eigenbewegung, Zusammenziehen und Entspannen) der Blutgefäße und Kapillaren (der kleinsten Blutgefäße, die die einzelnen Zellen versorgen).

Diese Eigenschaften nutzt man auch bei schweren Beinen, Cellulite, Besenreisern oder bei Couperose - erweiterten, roten Äderchen in Gesicht, Hals und Decolleté, die nicht nur ein optisches Problem darstellen, sondern sich auch zunehmend ungünstig auf die Versorgung und die Struktur der betroffenen Hautareale auswirken. Ziel ist möglichst eine Verbesserung des Ist-Zustands sowie eine Verlangsamung der Gefäßveränderungen und ihrer Folgen.