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UREA
(Harnstoff)

Wirkstoffbeschreibung

Harnstoff (Urea) kommt, wie der Name schon erahnen lässt, im Harn vor, aber nicht nur dort. Harnstoff besitzt eine große gesundheitliche Bedeutung, zum einen im Eiweißstoffwechsel des Menschen. Beim Abbau von Aminosäuren (den Bestandteilen von Eiweißen) entsteht giftiger Ammoniak, der in der Leber in ungiftigen Harnstoff umgewandelt wird. So kann die Stickstoff-Verbindung unschädlich gemacht und mit dem Harn über die Nieren ausgeschieden werden.

Dort entdeckte ihn der holländische Chemiker Herman Boerhaave im Jahr 1729. Hundert Jahre später gelang dem deutschen Chemiker Friedrich Wöhler erstmalig die chemische Synthese von Harnstoff, eines organischen Stoffs, aus anorganischen Ausgangsstoffen, was Forscher bis dahin für unmöglich gehalten hatten.

Heute kennt man weitere Funktionen und wichtige Anwendungsgebiete von Harnstoff und produziert ihn in großen Mengen. Er dient unter anderem aufgrund seines hohen Stickstoffgehalts von 46% als wichtigster Stickstoffdünger oder beispielsweise als „Add Blue“ zur Entfernung der gefährlichen Stickoxide aus Abgasen.

UREA ist zum anderen aber auch ein wichtiger Bestandteil des Feuchthaltefaktors unserer Haut (natural moisturizing factor, NMF). Feuchtigkeitsfaktoren wie Urea, Aminosäuren, PCA (Pyrrolidoncarbonsäure) oder Milchsäure (Lactat) benötigt die Haut, um die von innen oder von außen zugeführte Feuchtigkeit festhalten und nutzen zu können.

Fehlen Feuchtigkeitsfaktoren, weil die Haut fehlende oder verlorene nicht genügend (nach-) produzieren kann, verdunstet zu viel Feuchtigkeit und die Haut wird zunehmend trockener. Eine trockene Haut verliert an Widerstandskraft und altert schneller. Direkt von außen zugeführt, kann der hygroskopische (wasseranziehende) Harnstoff den Feuchtigkeitsgehalt wieder verbessern.

In Salben und kosmetischen Präparaten hilft Harnstoff bei trockenen, rissigen und juckenden Hautzuständen. Urea lässt sich hervorragend mit Glycerin kombinieren, da sich die beiden Wirkstoffe nicht nur sehr gut ergänzen, sondern auch einen Synergieeffekt erzeugen, was bedeutet, dass sich ihre feuchtigkeitsspendenden und hautpflegenden Eigenschaften gegenseitig verstärken.

Je nach gewählter Konzentration fördert UREA zusätzlich die Aufnahmefähigkeit für weitere Wirkstoffe und die Regeneration der Haut, besitzt milde antibakterielle und keratolytische (abgestorbene Hornschüppchen lösende) Eigenschaften, lindert Juckreiz und verbessert die Funktion der schützenden Hautbarriere. Er strafft die Haut und macht sie glatt, zart und geschmeidig.